
Warum? Weil diese Mythen mit einer wahnsinnigen Inbrunst von Hundehalter zu Hundehalter weitergegeben werden, wie das Märchen vom kopflosen Reiter. Mythen und Legenden leben ja nachweislich von Unwissen und Angst. Immer wieder hört man wie Hundehalter einem Anderen die wildesten Erziehungstips geben, basierend auf dem Märchen vom Rudelführer. Es herrscht das Unwissen über die sozialen Strukturen des Hundes und die Angst vor einer feindlicher Übernahme durch den Vierbeiner.
Gerade wieder erklärt ein Hundehalter dem Anderen, dass er mal kräftig am Kettenhalsband oder Würger reissen muss, um dem Köter mal klar zu machen wer der Boss ist. Je unwissender der Hundehalter, je brutaler und schädlicher die Tips. Da wird mal schnell der Frust über das eigene Leben an dem Familienhund ausgelassen und ein anderer Hundehalter gibt ihm auch noch Recht.
Diese ganzen Tips und Ratschläge werden ohne zu Hinterfragen angenommen. Ich möchte wissen warum. Warum würde man nicht jeden X-beliebigen an die Verstopfung der eigenen Toilette lassen, aber Jeden an seinen Hund. Fromm und Frei wird ausgetestet wie man Kneifen, Treten oder Zerren muss, damit es wirkt. Sobald sich der Hund wehrt und irgendwann zupackt ist er dann das dominante Mistvieh.
Warum schreibe ich immer wieder über dieses Thema? Weil es so akut und gefährlich ist. Da hilft nur Klartext. Wenn man Erziehungstips möchte, so muss man sich entweder die Arbeit machen sich selbst auf den aktuellen Stand der Forschung zu bringen oder qualifizierten fachlichen Rat in Anspruch zu nehmen.
Viele fachkundige Menschen kämpfen gegen diese Mythen an und solche hartnäckigen Gerüchte machen ihnen und den Hunden das Leben nur schwerer.
Lassen Sie an die Verstopfung ihrer Toilette dran wen sie wollen, aber nicht an Lebewesen, denn dabei entstehen Schäden die oft nicht mehr gut zu machen sind.
Wer aus Stolz jahrelang ohne fachkundigen Rat selbst an seiner Waschmaschine herum repariert hat gerne meinen Segen, aber eine Waschmaschine ist auch kein Lebewesen.
Zähne zeigen gegen Gewalt in der Hundeerziehung