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Kind und Hund – Konkurrenten innerhalb der Rangordnung?

17 Dez Posted by in Artikel | Comments
Kind und Hund – Konkurrenten innerhalb der Rangordnung?
 

Hund_Kind4Ständig ist dies ein Thema und wird immer wieder in dieser Form verkauft. Das Kind soll über dem Hund stehen, denn nur so ist es vor Übergriffen des Hundes sicher?
Was für eine Vorstellung. Ich bin selbst Mutter eines bald Zweijährigen und wir haben 3 große Hunde. Auch wenn ich es besser weiß, dreht sich mir schon bei der bloßen Vorstellung, dass meine Hunde und mein Kind Konkurrenten um eine fiktive ranghöhere Position sein sollten, der Magen um. Das diese Idee Mütter um den Verstand bringt, kann ich nachvollziehen. Der Hund wird zum erklärten Feindbild in der Familie.

Mit dieser Rudeltheorie werden dann Methoden an den Mann gebracht, die eine enorm angespannte Situation schaffen und den Hund unberechenbar machen. Da wird der Hund auf den Rücken gedreht, weil er dem Kind den Keks geklaut hat und somit dem Kind gegenüber dominant wäre. Der Hund wird am Nacken gepackt und geschüttelt, weil er den Nachwuchs im Überschwang umgerannt hat. Dies alles natürlich in direkter Verbindung und Sichtkontakt zum Nachwuchs. So verknüpft der Hund das Kind mit sehr negativen Erfahrungen. Diese übergriffigen Erziehungsversuche führen erst zu Aggression gegenüber dem Kind.

Hund_Kind3Tatsächlich konkurrieren Hunde mit Kindern nicht um einen fiktiven Rang. Das natürliche Konstrukt des Hundes ist der Familienverband. Somit sind Kinder aus der Sicht des Hundes eine Art Geschwisterwelpe. Anfangs ein jüngerer Welpe der Schutz und Zuwendung bedarf und der sich ggf. mit der Zeit zum älteren Geschwisterwelpen mausert. Natürlich kommen Hunde zu unterschiedlichen Zeiten in die Famile oder sind schon vor dem Kind da, somit wird nicht jedes Kind für den Hund zum älteren Geschwister.

Natürlich soll man sich jetzt aber nicht zurücklehnen und davon ausgehen, dass sich zwischen Kind und Hund schon alles alleine regelt. Damit es nie zu Vorfällen kommt, müssen Hund und Kind einiges lernen. Kinder müssen altersgerecht lernen dem Hund seinen Freiraum zu lassen und Ruhezonen zu akzeptieren. Der Hund muss so sicher im Handling sein, dass sich beim Umgang mit den Kind nie ein Unwohlsein einstellt. Ein intensives Handling Training ist hier unerlässlich. Der Hund soll sich hinterher über jeden Kontakt mit dem Kind freuen. Training zur Impulskontrolle sollte auch auf diesem Lehrplan stehen.

Kind_Hund2Sobald Kind und Hund zusammenkommen, sollte immer auf ein harmonisches Miteinander hin gearbeitet werden.
Wieviel man mit dem Hund trainiert und was ist natürlich individuell. Allerdings haben Gerangel um die Vorherrschaft im Möchtegernrudel und übergriffige Erziehungsmethoden hier nichts zu suchen. Kinder sollen und brauchen sich nicht über den Familenhund stellen, sondern dürfen Kumpel sein. Ein verlorener Keks ist einfach nur ein verlorener Keks und ein kleiner Preis für eine gute Freundschaft.
In diesem Sinne : Zähne zeigen gegen Gewalt in der Hundeerziehung